Drehmoment Achsen

[MartinV]

Weiß jemand, welches Drehmoment für die Achsen und Achsmuttern gilt? Ich möchte den Reifenwechsel selbst durchführen. Danke!

[Steinbeisser]

Hallo Martin,

offizielle Angaben von Voge habe ich nicht gefunden.

Aus langjähriger Erfahrung würde ich sagen, dass für die Hinterachsmutter 120Nm ein guter Wert sind.
Die Vorderachse würde ich mit 40-50 Nm anziehen.
Fester ist nicht notwendig, da die Achse zusätzlich durch die zwei Klemmschrauben in der Gabelfaust gegen Herausdrehen gesichert wird.
Die Klemmschrauben ziehst Du mit 20 Nm an.

Ich mache so etwas mittlerweile nur noch nach Gefühl, denn nach "fest" kommt "ab" ...
Damit ich Dir nix Falsches erzähle, habe ich das erste und das letzte Drehmoment eben in der Garage mit dem Drehmomentschlüssel gegengeprüft.
Trotzdem alle Angaben ohne Gewähr.

Besten Gruß
Der Steinbeisser

P.S.: Für die 120Nm kannst Du den billigen Drehmomentschlüssel für die Radbolzen vom Auto nehmen.
Da kommt es auf +/- 10 Nm nicht so an.
Für die M8er Klemmschrauben in der Gabelfaust nimm lieber einen qualitativ hochwertigen Schlüssel, der etwas genauer ist.

[MartinV]

Danke! Im Handbuch konnte ich nur das Anzugsdrehmoment für die Hinterachse finden: 75 Nm +/- 7,5 Nm. Ich habe auch mit einem Drehmomentschlüssel nachgemessen und kam auf 70 Nm für die Hinterachse, 40 Nm für die Vorderachse und die kleinen Schrauben wurden mit weniger als 5 Nm angezogen. Es ist gut zu hören, dass die Hinterachse noch stärker angezogen werden kann und dass es für die Vorderachse korrekt ist. Es gibt jedoch einen Beitrag auf Facebook (ich weiß: nicht die zuverlässigste Informationsquelle: aber von diesem Autor: https://www.facebook.com/groups/5917042 ... 062757336/), wo die Vorderradgabel an der Vorderachse gebrochen ist. Einige Kommentare sprechen von zu fest angezogenen Schrauben und dass dies mit maximal 8 oder 9 Nm erfolgen sollte. Andererseits sehe ich Tabellen von Kawasaki und Honda, die tatsächlich etwa 20 Nm angeben. Eine schwierige Angelegenheit.

Übrigens habe ich zwei gute Drehmomentschlüssel (einen für die groben Arbeiten und einen für die feineren).

[Steinbeisser]

Prima, mit präzisem Werkzeug bist Du schon mal ganz deutlich auf der sicheren Seite!

Bei der Hinterachse ist es kein Problem etwas grobmotorischer vorzugehen.
Mit der Gewindegröße und "Stahl in Stahl" ist Einiges an Toleranz vorhanden.

Deine Vorsicht an der Vorderachse ist nachvollziehbar.
Da ist Stahl in Alu geschraubt.
Wenn einmal was schief geht, lässt sich das zwar reparieren aber den Aufwand möchte Niemand ohne Not treiben ...

Die Vorderachse selbst kannst Du auch mit 15 Nm einschrauben.
Wichtig ist nur, dass da kein seitliches Spiel mehr ist.
Die Sicherung gegen ungewolltes Lösen erfolgt über die Klemmung der Gabelfaust.

Die Klemmung wird über zwei M8 Schrauben erledigt, die wie die Achse ins Aluminium der Gabelfaust geschraubt sind.
Bei japanischen Mopeds wird bei M8 in Alu üblicherweise auf ca. 20 Nm angezogen.
M6 in Alu bekommt 10 Nm

Die 300er Rally ist günstig; das Material vielleicht nicht immer ganz so wertig, wie bei japanischen Mopeds.
Trotzdem ist die Basis, wie Motor und Fahrwerk auf gleichem Niveau und auf Stand des Maschinenbaus.
Ausreißer in puncto Materialqualität kann sich da auch Loncin nicht erlauben.
Weil Loncin selbst wenig an Daten veröffentlicht, nehme ich darum immer die Handbücher vergleichbarer japanischer Mopeds als Referenz (Kawa KLX 300, etc. )

[MartinV]

Danke für die Antwort und die zusätzlichen Erklärungen!