Privates Gelaber über mich selbst

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lars
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Privates Gelaber über mich selbst

Beitrag von lars » Mittwoch 9. Oktober 2024, 23:29

Da es keine eigene Rubrik dafür gibt, aber ich mir doch einiges von der Seele schreiben möchte spamme ich das mal hier rein. ;-)
Man könnte es auch als "Motorrad fahren als Psychotherapie" bezeichnen.
Vorab, es geht um privates und nicht um Voge, Moped, oder Technik allgemein, sondern nur um mich und meine Gedanken dazu.
Also, ich hatte im April 2024 einen Herzinfarkt.
Bin nach dem Einkaufen auf dem (Fuß)weg nach Hause zusammengebrochen, hab mit dem Kopf eine tiefe Kerbe in den den Fußweg geschlagen und lag dann da rum. Das war so gegen 16:00 Uhr.
Ich kann mich nicht mehr an Einzelheiten erinnern, aber es fing damit an, daß ich das Gefühl hatte die Einkaufstüte würde immer schwerer, der linke Arm tat plötzlich weh und ich konnte nicht mehr schlucken und bekam keine Luft mehr.
Dann gingen mir die Lichter aus.
Als sie wieder angingen lag ich in einem RTW der mit Blaulicht auf dem Weg in Krankenhau war.
In der Notaufnahme war man sich nicht sicher was überhaupt passiert war, ich, blutüberströmt mit einer mega Kopfplatzwunde, vorerst nicht ansprechbar, hat man sich erstmal auf den Kopf konzentriert. CT, MRT, volles Programm...
Eine namentlich ästhetische Chirurgin hat mir dann das Gesicht geflickt (herzlichen Dank nochmal dafür daß gerade eine "Schönheits-OP"-Fachärztin Notdienst hatte) und das nicht einfach zusammengetackert wurde.
Erst als ich dann wieder bei mir war (nachdem die ganzen Schmerzmittel, die ich aufgrund der Kopfverletzung bekommen hatte) abgeklungen waren und ich von den Schmerzen im Arm, der Atemnot etc. erzählen konnte hat man mir ein EKG angelegt und und ziemlich schnell festgestellt daß da was nicht stimmt. Das war dann so gegen 02:00.
Also ab in den Herzkatheter-Raum, Katheter rein (das macht überhaupt keinen Spaß, auch wenn Ärzte was anderes sagen) und direkt mal so eben 3 Stents gesetzt.
Dann im Juni planmäßig der nächste Krankenhausaufenthalt mit Herzkatheteruntersuchung.
Noch 2 Stents bekommen.
Im August dann Reha, erst auf 3 Wochen gesetzt, dann auf 4 Wochen verlängert.
Reha ist eigentlich ein anderes Wort für Boot-Camp: Ergometertraining bis zur totalen Erschöpfung, Kraft- und Ausdauertraining bis zum umfallen.
Das ganze mit Mittzwanziger weiblichen Therapeutinnen (unter ärztlicher Aufsicht) die in hautengen Leggins und Tanktops die Übungen lächelnd mitmachen.
Vor denen man natürlich nicht abkacken will. Also Reha = 4 Wochen Dauermuskelkater = massiv Schmerz!
Aber warum erzähle ich das ganze? Das interessiert doch eh' niemanden.
Aber was mir sehr geholfen hat: Moped fahren.
Ich bin im Mai mit der Voge wieder an die Ostsee gefahren. So nach dem Motto "sehen und sterben".
Dann im August an den Gardasee (hin mit Übernachtung in Dasing bei München, zurück mit Übernachtung in Augsburg).
Mein Arbeitgeber hat mich im Juli gekündigt (angeblich betriebsbedingt).
Amerikanisches Unternehmen, offensichtlich ohne Kenntnis des deutschen Rechts.
Sofortige Freistellung, also wie im Film mit Pappkarton den Arbeitsplatz räumen und raus.
Dank meines Anwalts bekomme ich seit Mitte Juli bis Ende Oktober weiterhin mein Gehalt, dann einen "richtig" großen Koffer voller Geld als Abfindung.
Es geht mir also aktuell sowohl körperlich, psychisch als auch finanziell richtig gut.
Ich kann mich auf mich und meine Gesundheit konzentrieren.
Und jetzt kommt der Punkt: Ich fahre viel mit dem Möp umher, das ist sowas wie Psychotherapie für mich.
So "banale" Dinge: mal zur höchsten Eisenbahnbrücke Deutschlands fahren (Müngstener Brücke) und Demut vor der Leistung der Menschen vor 150 Jahren spüren, zum Gipfel des höchsten Bergs der Niederlande (mit 322,5 Metern üNN lacht man darüber), aber es gibt mir was.
Das Leben ist tatsächlich einfach viel zu kurz. Und es kann plötzlich und wie mit einem Notausschalter zu Ende sein.
Wie beinahe bei mir: man fällt plötzlich einfach so um. Ich habe keine Ahnung wie, warum und durch wen die Rettung informiert wurde, aber ich bin echt dankbar!



Sorry wenn ich euch gelangweilt habe.
Zuletzt geändert von lars am Mittwoch 9. Oktober 2024, 23:57, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße aus Köln
Lars

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Re: Privates Gelaber über mich selbst

Beitrag von Giagl » Mittwoch 9. Oktober 2024, 23:49

Hi Lars,

danke für Deine sehr persönlichen Zeilen. :!:

Manche wird es vielleicht wirklich nicht interessieren, ich aber finde es toll, dass Du Dich öffnest. 8-)
Und vermutlich tut es auch Dir gut, darüber zu "reden", denn sowas muss man(n) ja auch in der Birne verkraften. :shock:
Es geht hier um Gedanken wie: Wie lange kann ich noch? Bis zu: Wie lange gibt´s mich noch? ... :?

Und ja: Mopedfahren ist eine Therapie. Nicht nur das Fahren, auch das Haben. :)
Wie gerne gehe ich manchmal in die Garage und streichle mit der Hand über die Sitzbank. ;)

Schön, dass es so aufwärts geht mit Dir. :)
Ich wünsch´ Dir noch viele tolle Mopedtherapiestunden! ;)
Liebe Grüße aus Oberbayern

Giagl

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Re: Privates Gelaber über mich selbst

Beitrag von Zweinullzwei » Donnerstag 10. Oktober 2024, 00:06

Schön das es dir wieder gut geht, das ist irgendwie das wichtigste. Ich finde deine Entscheidung richtig, geniess das Leben in vollen Zügen. Das Leben hat seltsame Abzweigungen und man kann es nur Akzeptieren. Deine Geschichte bzw die Symptome sind uns allen bekannt, wenn es aber passiert nimmt man es garnicht wahr. Wenn man so machtlos ist, kann man nur hoffen das die richtigen Menschen vor Ort sind.
Wünsch dir alles gute auf deinen Reisen, für das ist die Voge der perfekte Begleiter.
Ps: Wenn du ein Trip in die Schweiz planst, einfach Melden, die Pässe zeige ich gerne.
Gruss Björn DS900X 2024 Schwarz

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Re: Privates Gelaber über mich selbst

Beitrag von lars » Donnerstag 10. Oktober 2024, 00:37

Danke!
Mir hilft das wenn ich drüber reden kann.
Und es kann ja jeden plötzlich ohne Vorwarnung jeden treffen.
Interessant finde ich ja auch (so im Nachhinein) die völlige Ahnungslosigkeit amerikanischer Unternehmen.
Der Typ ist krank, also weg damit.
Anwalt sagt : Moment mal, hier gilt deutsches Recht mit Kündigungsschutz etc,
Firma sagt: Mir egal, dann zahlen wir halt eine Abfindung.
Komisch nur, daß in meinem Fall mehr für die Kündigung bezahlt wird als für als Gehalt für die nächsten x Jahre (incl. Sozialabgaben).
Es wird also mehr bezahlt um mich loszuwerden als mich bis zur Rente weiterzubeschäftigen.
Verstehe einer die Amerikaner.
Aber es gibt mir halt den Puffer als "Privatier" mich um mich zu kümmern.
Und Moped zu fahren ;-)
Grüße aus Köln
Lars

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Re: Privates Gelaber über mich selbst

Beitrag von peha » Donnerstag 10. Oktober 2024, 00:53

Danke für deine persönlichen Zeilen! Ein bewegendes Thema. Ich bin froh, dass es dir wieder gut geht. Aus eigener Erfahrung eines lebensverändernden gesundheitlichen Ereignisses "mitten im Leben" kann ich dich nur in jeder Form darin bestärken, deinem Wohlbefinden und ernsthafter gesundheitlicher Selbstfürsorge den Raum zu geben, den sie verdienen. Und wie schön, dass du offenbar finanziell den Freiraum hierzu errungen hast. :)
...im Sommer tust du gut und im Winter tut's weh...

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Re: Privates Gelaber über mich selbst

Beitrag von Iceman » Donnerstag 10. Oktober 2024, 22:33

@ lars:

Respekt und Daumen hoch für deinen Eintrag. Und ob du es glaubst oder nicht, sowas interessiert mich sogar noch mehr als Einträge über unsere Lieblingsmotorradmarke, da es nicht nur ehrlich ist sondern auch die Leute in unserer Gruppe näher bringt. So erfährt man auch mal was privates und zeugt davon du dich hier Wohlfühlst.

Ich persönlich habe eh ein Problem damit, das sich Leute im Internet immer hinter irgendwelchen Pseudonymen verstecken und meinen wegen „mich kennt ja keiner“ alles raus zu rotzen was sie meinen zu wissen/ zu denken und jedem die eigene Meinung aufzwingen wollen. Als Anonym kann ich ja mal den Larry raushängen lassen. Sowas stumpft ab und geht mir schon seit langem auf den Sack. Facebook ist ein Paradebeispiel dafür. Die Leute machen sich zu 99% noch mal nicht die MÜHE grammatikalisch richtige Sätze zu verfassen. Und wenn man sie darauf „anspricht“ heißt es nur „ich habe Legasthenie“. Ne is klar. Fast 80 Mil. Menschen bei uns können nicht richtig schreiben. Armes Deutschland! Man kann auch für alles eine Ausrede finden, sich nicht mit dem eigenen Tun auseinander zu setzen. Nicht falsch verstehen: Ich habe durchaus Respekt vor Leuten die WIRKLICH davon betroffen sind und sich trotzdem versuchen auszudrücken aber genau da ist der Unterschied. Der Versuch und die Mühe. Das war jetzt aber wirklich extrem abgeschweift. Ich hoffe, man kann meinem Standpunkt folgen.

Ich habe auch kein Problem damit, mich als solches zu geben was ich bin - denn ich verhalte mich auch im Netz so, wie es auch privat / öffentlich tun würde. Das passt zwar jetzt auch nur bedingt zum Thema, wollte ich aber mal gesagt haben.

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Re: Privates Gelaber über mich selbst

Beitrag von Kilometerfresser » Montag 14. Oktober 2024, 19:34

lars hat geschrieben: Mittwoch 9. Oktober 2024, 23:29 Da es keine eigene Rubrik dafür gibt, aber ich mir doch einiges von der Seele schreiben möchte spamme ich das mal hier rein. ;-)
Man könnte es auch als "Motorrad fahren als Psychotherapie" bezeichnen.
Vorab, es geht um privates und nicht um Voge, Moped, oder Technik allgemein, sondern nur um mich und meine Gedanken dazu.
Also, ich hatte im April 2024 einen Herzinfarkt.
Bin nach dem Einkaufen auf dem (Fuß)weg nach Hause zusammengebrochen, hab mit dem Kopf eine tiefe Kerbe in den den Fußweg geschlagen und lag dann da rum. Das war so gegen 16:00 Uhr.
Ich kann mich nicht mehr an Einzelheiten erinnern, aber es fing damit an, daß ich das Gefühl hatte die Einkaufstüte würde immer schwerer, der linke Arm tat plötzlich weh und ich konnte nicht mehr schlucken und bekam keine Luft mehr.
Dann gingen mir die Lichter aus.
Als sie wieder angingen lag ich in einem RTW der mit Blaulicht auf dem Weg in Krankenhau war.
In der Notaufnahme war man sich nicht sicher was überhaupt passiert war, ich, blutüberströmt mit einer mega Kopfplatzwunde, vorerst nicht ansprechbar, hat man sich erstmal auf den Kopf konzentriert. CT, MRT, volles Programm...
Eine namentlich ästhetische Chirurgin hat mir dann das Gesicht geflickt (herzlichen Dank nochmal dafür daß gerade eine "Schönheits-OP"-Fachärztin Notdienst hatte) und das nicht einfach zusammengetackert wurde.
Erst als ich dann wieder bei mir war (nachdem die ganzen Schmerzmittel, die ich aufgrund der Kopfverletzung bekommen hatte) abgeklungen waren und ich von den Schmerzen im Arm, der Atemnot etc. erzählen konnte hat man mir ein EKG angelegt und und ziemlich schnell festgestellt daß da was nicht stimmt. Das war dann so gegen 02:00.
Also ab in den Herzkatheter-Raum, Katheter rein (das macht überhaupt keinen Spaß, auch wenn Ärzte was anderes sagen) und direkt mal so eben 3 Stents gesetzt.
Dann im Juni planmäßig der nächste Krankenhausaufenthalt mit Herzkatheteruntersuchung.
Noch 2 Stents bekommen.
Im August dann Reha, erst auf 3 Wochen gesetzt, dann auf 4 Wochen verlängert.
Reha ist eigentlich ein anderes Wort für Boot-Camp: Ergometertraining bis zur totalen Erschöpfung, Kraft- und Ausdauertraining bis zum umfallen.
Das ganze mit Mittzwanziger weiblichen Therapeutinnen (unter ärztlicher Aufsicht) die in hautengen Leggins und Tanktops die Übungen lächelnd mitmachen.
Vor denen man natürlich nicht abkacken will. Also Reha = 4 Wochen Dauermuskelkater = massiv Schmerz!
Aber warum erzähle ich das ganze? Das interessiert doch eh' niemanden.
Aber was mir sehr geholfen hat: Moped fahren.
Ich bin im Mai mit der Voge wieder an die Ostsee gefahren. So nach dem Motto "sehen und sterben".
Dann im August an den Gardasee (hin mit Übernachtung in Dasing bei München, zurück mit Übernachtung in Augsburg).
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Dank meines Anwalts bekomme ich seit Mitte Juli bis Ende Oktober weiterhin mein Gehalt, dann einen "richtig" großen Koffer voller Geld als Abfindung.
Es geht mir also aktuell sowohl körperlich, psychisch als auch finanziell richtig gut.
Ich kann mich auf mich und meine Gesundheit konzentrieren.
Und jetzt kommt der Punkt: Ich fahre viel mit dem Möp umher, das ist sowas wie Psychotherapie für mich.
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Sorry wenn ich euch gelangweilt habe.
Servus soso da fährst 2x bei mir vorbei und sagst nicht Bescheid. 🤣🤣
Ich hatte 12/18 einen Schlaganfall und 6/20 Bandscheiben OP. Danach hab ich erst nach 30 Jahren Motorrad Pause wieder angefangen. Bin zwar Roller gefahren zwischendrin aber erst als ich mir die Voge 300ac gekauft habe ging's wieder richtig los.
Fühlte mich danach richtig frei wenn ich unterwegs war.
Gott sei Dank lässt mir meine Frau die vielen Freiheiten.
DlzG Stefan 🏍️

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Re: Privates Gelaber über mich selbst

Beitrag von Babba62 » Mittwoch 23. Oktober 2024, 08:34

Hallo zusammen,

danke für deinen Beitrag, das freut mich das jemand über seine Krankheit spricht, mir ging es ähnlich.

2017 war ein Schicksalsjahr für mich, im Januar eine schwere Darm OP und im August kam die Diagnose Prostatakrebs.
Beides hab ich nach langer Leidenszeit Gott sei dank gut überstanden, hab die Sau Krebs besiegt. Natürlich mit Nachwirkungen, die bleiben leider nicht aus.

Was mir damals sehr geholfen hat, ich war offen dem Thema gegenüber, hab viel geredet darüber.
Da hab ich auch gemerkt das viele die ich kannte, auch Krankheiten haben, aber nie darüber reden, alles in sich reinfressen. Sowas kann nicht gutgehen.

Was mir aber am meisten geholfen hat war das Motorrad fahren.
Ich hab mir, nachdem ich wieder einigermaßen fit war, eine Suzuki VX 800 gebraucht gekauft, das war das Motorrad das mir von allen am besten gefallen hat (vorher bin ich 10 Jahre nicht gefahren).
Sozusagen als Belohnung das ich den Krebs besiegt hab.
Und was soll ich sagen, ich hab es genossen wie nie zuvor. Ich stieg auf den Bock und war in einer anderen Welt, ein Glücksgefühl das man nicht beschreiben kann.
Und dabei bin ich geblieben, nach der Suzuki war es dann eine Triumph Bonneville T120, dann eine BMW F750 GS, dann eine Voge 500 DS und jetzt der Roller, da ich doch jetzt das Alter merke (62) und einfach gemütlicher unterwegs sein will und nicht mehr schwere Maschinen manövrieren muss.
Das wird aber nicht die letzte sein, ich hab noch einiges vor!

Das waren meine Gedanken dazu, für mich mich Motorradfahren der ideale Ausgleich zur Arbeit oder sonst was, rauf auf die Maschine und abschalten, genießen.

Aldo
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Re: Privates Gelaber über mich selbst

Beitrag von Aldo » Samstag 22. Februar 2025, 00:52

Wow, sowas erwartet man ja garnicht in einem Motorrad-Forum.
Aber Hut ab vor der Offenheit.
Ich hoffe es geht ihm gut und bleibt auch so.
Ich bin auch gerade auf der Suche nach der "Selbstfindung" und versuche gerade das Motorrad dafür für mich zu entdecken.

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Re: Privates Gelaber über mich selbst

Beitrag von lars » Montag 17. März 2025, 22:17

Hallo allerseits,
ich wurde auf einem anderen Kanal angesprochen mich hier mal wieder zu melden.
Ich bin noch da, ich fahre noch meine Voge und mir gehts auch ganz gut.
Vielen herzlich Dank für eure Anteilnahme! Ich bin da sehr dankbar für.
Ich gebe mir Mühe hier wieder etwas mehr präsent zu sein.
Für das Forumtreffen im August ist auch schon das Zimmer im Hotel Ursula gebucht.
Ich freu mich drauf.

P.S. Das ist ein echt tolles Forum hier und ich fühle mich mit euch hier richtig wohl!
Danke!
Grüße aus Köln
Lars

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